Klasse(n) Aktion: 1000 Euro für die Hospizarbeit
"Bei dieser Klasse muss man höllisch aufpassen, was man sagt" meint Berufsschullehrerin Melanie Gomes-Narciso. "Ein falsches Wort, und schon haben sie das nächste Projekt am Wickel."
Kürzlich sei es ihr mal wieder passiert. Nach einem Vortrag vom Rintelner Hospizverein, der den Unterricht für die angehenden Altenpflegerinnen zum Thema Sterben udn Sterbebegleitung ergänzen sollte, ist es ihr herausgeruscht: "Das Kinderhospiz Löwenherz ist sehr bekannt und bekommt auch viele Spenden. Aber die hiesige ambulante Kinderhospizarbeit wird leider in der Öffentlichkeit nicht so stark wahrgenommen." Es habe nur einen Tag gedauert, dann sei die Reaktion da gewesen. "Frau Gomes, wir wollen Spenden für die Kinderhospizarbeit in Rinteln sammeln." Und wenn die Schülerinnen und der einzige Schüler im dritten Ausbildungsjahr der Berufsfachschule etwas in Angriff nehmen, dann machen sie es richtig. Jeder Einzelne stellte ein Sparschwein in seinem Ausbildungsbetrieb auf und warb dort um Spenden. Svetlana Shavrina, die künstlerisch Begabte in der Gruppe, malte ein entsprechendes Plakat für den Aufruf. Und an drei Donnerstagen, den langen Tagen an der BBS, organisierten die jungen Leute einen Pausenverkauf. "Der dritte war der Beste", schwärmen sie im Nachhinein. Da habe ihr Angebot unter dem Motto "Oktoberfest" gestanden. Leberkäsbrötchen und Krautsalat habe es gegeben und alle seien im Dirndl erschienen. "Wir haben auch für Jan ein Dirndl gesucht, aber kein passenendes gefunden" lachen die Mitschülerinnen. Ob er darüber traurig war, lässt sich nicht mehr ermitteln. Was aber genauestens ermittelt wurde, ist die Summe, die die Schülerinnen am Montag an Cornelia Strübe und Anke Claus, die Koordinatorinnen beim Hospizverein Rinteln, übergeben konnten. Sage und schreibe 1000 Euro sind zusammengekommen; eine Summe, die für sichtbare Überraschung bei den beiden Hospizmitarbeiterinnen sorgte.
"Und uns hat es wirklich Spaß gemacht", meinten die Schüler/innen. "Diese Aktion hat uns noch mehr zusammengeschweißt."
Quelle: Schaumburger Zeitung