Auf den Lorbeeren ausruhen geht nicht

Abi25.06.2018

Das Erreichen ihrer Hochschulreife haben die insgesamt 59 Abiturienten der beiden Beruflichen Gymnasien "Wirtschaft" und "Gesundheit/Soziales" der Berufsbildenden Schulen Rinteln mit einem Abschlussball im stilvollen Ambiente des Bad Eilser "Palais im Park" gefeiert. Bevor dort jedoch festlich diniert und zu der von einem DJ aufgelegten Musik getanzt wurde, standen zunächst mehrere Reden und die Aushändigung der ersehnten Abiturzeugnisse auf dem Programm. Die Anstrengungen haben sich gelohnt, würdigte Herbert Habenicht, Leiter der BBS, die von den Schülern erbrachten Leistungen. Aber so schwer das Abitur auch zu erreichen war, stelle dies doch nur "die Eintrittskarte für das Erwachsenen-Leben dar" betonte er. "Auf den Lorbeern ausruhen geht nicht. Lebenslanges Lernen ist angesagt." Zudem appelierte er an die jungen Leute, sich Ziele zu setzen und sich nicht von ihnen im Weg stehenden Hindernissen aufhalten zu lassen.

An die Eltern der Abiturienten addressiert sagte Habenicht, dass die Schulzeit der Kinder auch für die Eltern "mit Sicherheit nicht immer ein Zuckerschlecken" gewesen sei. Oder andres formuliert: "Wie viele Sorgen hat man ausgestanden, wenn die Noten nicht den Erwartungen entsprachen oder wenn die Pubertät der Kinder dem harmonischen Kinderalter ein jähes Ende setzte?" Wohingegen die vielen glücklichen Momente die Eltern immer wieder zu der Überzeugung haben kommen lassen, das Kinder "etwas Wundervolles" sind. Und überhaupt: "Ich verspreche Ihnen, liebe Eltern, Ihre Kinder wissen es oder werden es später zu schätzen wissen, dass Sie einen ganz wesenentlichen Beitrag zum Gelingen des heutigen Erfolges geleistet haben." Ferner unterricht Habenicht, dass das Lehrerkollegium ebenfalls stolz auf die Abiturienten sein dürfe, da isch deren "Lehrerleistung" in den Abiturzeugnisse manifestiert habe.

Thomas Piepho, der Leider der Beruflichen Gymnasien der BBS, hob hervor, dass im Leben auch Teamgeist wichtig sein, um Erfolg zu haben. Dies gelte in der Wirtschaft ebenso wie etwa bei der derzeit laufenden Fußball-Weltmeisterschaft. Negativbeispiele, wie es nicht laufen sollte, seinen indes die "America-First" Strategie des US-Präsidenten Donald Trump, mit der die USA die Weltgemeinschaft spalte, sowie etwa die "großen Risse", die sich momentan durch die Union von CDU und CSU ziehen. Besorgt zeigte er sich ferner darüber, ddass isch mittlerweile sogar in der Schule eine "Ich zuerst"-Einstellung breitmachen. Angesichts dieser Entwicklung appelierte Piepho an die Abiturienten: "setzt auf die Gemeinschaft, den Zusammenhalt, die Demokratie und das Vertrauen in Eure Freunde"- denn dies alles sei in Gefahr.

"Wir alle werden unseren Weg machen, wir waren schließlich an der BBS Rinteln", erklärte die Abiturientin und Jahrgangssprecherin Paulina Caroline Weiss im Rahmen der Schülerrede. Alle Türen seien nun geöffnet. Dabei müsse man allerdings das Ziel im Auge behalten und erkennen wenn es sich zu kämpfen lohnt. Die BBS habe es geschaftt, die Schüler zu einer Gemeinschaft zusammenzuschweißen, führte Julius Redecker, eben-falls Jahrgangssprecher der Abiturienten, weiter aus. Außerdem dankte er den Lehrern für deren Engegement, wenngleich diese die Schüler "manchmal sehr in den Wahnsinn getrieben" hätten. "Uns verbindet eine schöne, unvergessliche Schulzeit, mit vielen Höhen, aber auch Tiefen" resümierte Weiss.

Für herausragende Leistungen wurden drei Abiturienten von der Schulleitung ausgezeichnet: Rebecca Vogt hat ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 gemacht, während Jonas Partsch einen Notendurchschnitt von 1,7 und Nico Betger einen Notendurchschnitt von 1,8 erreict haben. Zum Vergleich: Der Notendurchschnitt des gesamten Jahrgangs liegt bei 2,8. Hierzu berichtete Piepho, das es in der rund 70 jährigen Geschichte der Beruflichen Gymnasien Rinteln zuvor noch nicht vorgekommen sein, dass ein Schüler oder eine Schülerinn ein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,0 geschafft habe.

aus: Schaumburger Zeitung vom 25.06.2018

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