BBS Rinteln wird "CooL"

Cool Projekt

In der heutigen Zeit wird der Umgang mit moderner Technik und Medien immer stärker in den Fokus des Berufsalltags rücken. Um den Schülern solche Kompetenzen in Zukunft zu vermitteln, starten die Berufsbildenden Schulen Rinteln (BBS) ein neues Programm: "Cooperatives, offenes Lernen"(CooL). Es stellt laut Schulleiter Herbert Habenicht ein Novum dar, nicht nur in Schaumburg, sondern in ganz Niedersachsen: "Digitalisierung ist das Zauberwort." Dieses Schlagwort scheint die Lösung für alle Probleme zu sein, doch laut Habenicht sei sie eher "ein Werkzeug, für Lehrer und Schüler".

"CooL" beschreibt eine neue Art der Unterrichtsführung, bei der der Lehrer als zentraler Angelpunkt des Unterrichts in den Hintergrund tritt, um den Umgang mit eben diesem Werkzeug zu erlernen. Zu dem Treffen im Mulitfunktionsraum der BBS im Standort Dauestr. wurden auch Vertreter der Lehrer- und Schülerschaft sowie Landrat Jörg Farr eingeladen: "Ohne Unterstützung vom Land und dem hervorragenden Schulträger wäre ein solches Projekt nicht möglich", erklärt Habenicht.

"CooL" sieht vor, bis zu drei Doppelstunden in der Woche einem offenen, neuen Lernkonzept zu widmen. Dabei sollen die Schüler die Arbeitsaufträge in Eigenregie bearbeiten. Die Art und Geschwindigkeit der Bearbeitung dürfen von den Schülern frei gewählt werden. Dennoch gibt es feste Deadlines. Unterstützt werden die Schüler dabei von den noch immer anwesenden Lehrern, doch auch in erster Linie durch die Nutzung von Tablets. Diese sind - ebenso wie die neu gestalteten Räumlichkeiten im Keller des Gebäudes - der immanente Teil des "Cool"-Programms. Digital und online erhalten die Schüler auf ihr persönliches Endgerät ihre Arbeitsmaterialien und -aufträge. Jeder Auftrag wird von einer Vereinbarung begleitet, die der Schüler unterzeichnet. Die Tablets selbst können über die Schule geleast werden; ein vollumfänglicher Support steht zur Verfügung. Um auf den neusten Stand der Technik zu bleiben, werden ausschließlich moderne i-Pads verwendet. Schüler und Lehrer greifen auf unterschiedliche Schnittstellen zurück, um miteinander zu kommunizieren und ihre Aufgaben zu bearbeiten. Als zentraler Anker fungiert das Microsoft-Office-Werkzeug OneNote. Die Lizenz kann den Schülern kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Während die beiden Schüler Kilian und Kevin vor Lehrern und Landrat zeigen, wie schnell und einfach sie diese neuen Techniken beherrschen, zeigt sich Farr beeindruckt. "Zusätzlich zum bundesweiten Breitbandausbau haben wir für unsere Region ein zweites, gesondertes Digitalisierungsprojekt gestartet." Gerade die Versorgung mit schnellem Internet sei für eine Schule mit einem solchen Projekt wichtig: "Wir sind zuversichtlich, bis 2020 eine entsprechende Versorgung aufzustellen." Besonders lobte er auch das Engagement des Lehrkörpers, der sich bereits seit Dezember 2017 in regelmäßigen Fortbildungen im Umgang mit Tablets übe - hauptsächlich um den Anschluss an die Schülerschaft nicht zu verlieren, wie geschmunzelt wurde. "Den regulären Unterricht wird es nicht ersetzen", so Habenicht. Doch es gehe darum, den Alltag der Schüler in die Schule zu holen.

aus: Schaumburger Zeitung vom 22.09.2018

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