Beste Chancen für die Zukunft

Beste Chancen fuer die Zukunft

Seit mehr als zehn Jahren werden in Bückeburg in der ehemaligen Marienschule Fluggerätelektroniker und Fluggerätmechaniker ausgebildet. Nun hält in dem Kompetenzzentrum für Fluggerättechnik der Berufsbildenden Schulen (BBS) Rinteln, das in Niedersachsen das größte Ausbildungszentrum seiner Art ist, die Digitalisierung Einzug. Im Rahmen eines Modelltprojekts lernen die zukünftigen Fluggerätelektroniker in Bückeburg an sogenannten "Smart Factories". Die Auszubildenden können an den dezentralen Spezialwerkstätten im Unterricht lernen und sollen sich so realitätsnah das Thema Industrie 4.0 in all seinen Facetten erschlißen können. Für Kultusminister Grant Hendrik Tonne Grund genug, sich persönlich die Umsetzung des Modellprojekts in Bückeburg anzuschauen. Sowohl das niedersächsische Kultus- als auch Wirtschaftsministerium förndern die "Smart Factory" Modelle finanziell. Sichtlich fasziniert von der Technik ließ sich der aus der Landeshauptstadt angereiste Minister von den Bückeburger Schülern die Arbeit mit den digitalen Lernwerkstätten zeigen.

Die "Smart Factories" würden es ermöglichen, die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt auch in der schulischen Ausbildung abbilden zu können, erklärt Studiendirektor Björn König, Abteilungsleiter für die Ausbildung von Fluggrättechnikern. "An den Modellen können die Schüler selbst Abläufe programmieren", erklärte König dem Minister. Der wollte es genau wissen. Tonne löcherte nicht nur die Lehrer mit Fragen, er wollte auch von den Schülern wissen, was sie an den neuen Modellen begeistert. Die "Factories" würden den Unterricht spannender machen und einen Bezug zum realten Leben geben, war die einhellige Antwort der Auszubildenden. "Ich finde das hoch spannend", erklärte Tonne während er bei der Arbeit mit dem Modell zuschaute. "Komplizierte Zusammenhänge können gut und realitätsnah dargestellt werden." Wer in Bückeburg als Spezialist für Flugegerättechnik ausgebildet werden, habe "beste Chanchen auf die Zukunft", meinte der Kultusminister. Tonne legt eigenen Angaben zufolge "sehr großen Wert" auf die berufliche Bildung, die er als gleichwertig mit der Allgemeinbildung ansieht. Er selbst habe sich dafür eingesetzt, dass der BBS-Bereich besser mit Stellen und mit Geld versorgt werde.

Schulleiterin Lita Gooßen betonte, dass man als Schule stolz sei, an dem Projekt des Kultusministeriums teilnehmen zu dürfen. Gemeinsam mit dem Landkreis Schaumburg sei man initiativ geworden, um Partner der dualen Berufsausbildung - wie die Bundeswehr in Bückeburg, die nach Angaben des Kultusministeriums der größte Ausbildungsbetrieb ist - konkret in die Gestaltung der neuen Bildungsprozesse mit einzubeziehen. So soll gewährleistet werden, dass die Anforderungen und Interessen der Ausbildungsbetriebe berücksichtigt werden. Oberst Bodo Schütte, Leiter des Bereiches Lehre/Ausbildung und Stellvertreter des Kommandeurs des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg, erklärte, dass die Ausbildungs-werkstatt des Heeres bundesweit die größte sei.

In den drei Berufen Fluggerätelektroniker (49), Fluggerätmechaniker-Instandhaltungstechnik (136) und Fluggerätmechaniker-Triebwerkstechnik (62) lernten im Schuljahr 2019/2020 an den berufsbildenden Schulen insgesamt 247 Azubis.

aus: Schaumburger Zeitung vom 15.02.2020

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