Eisbär wandert in den Glühweinstand Awo-Kreischefin Hanauske öffnet die Portemonnaies: 85 Artikel für Kinder im Frauenhaus versteigert

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Die Lederjacke im Wert von 400 Euro hat um 16.10 Uhr bei warmer Nachmittagssonne noch keine Chance, eine Stunde später sind die Füße kalt, zieht die Kälte unter die Kleidung, und schon bietet jemand 105 Euro. Geduld zahlt sich für Auktionatorin Heidemarie Hanauske aus. 85 Artikel, die Berufsschüler bei Sponsoren für diese Versteigerung losgeeist haben, finden vor der Marktplatzbühne beim Rintelner Adventszauber neue Besitzer. Eine Familie schlägt gleich fünf mal zu. Da kann jeder sehen, was bei ihnen wohl Günstiges unter dem Weihnachtsbaum liegen wird.

Die Klasse 11 A des beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales an der BBS Rinteln hatte die Aktion vorbereitet, Annalena und Alina schlüpften in Engelskostüme. Schulleiter Herbert Habenicht machte in seiner Begrüßung schon mal Appetit auf das, was es zu ersteigern gab. Der Erlös ist für das Frauenhaus der Awo in Stadthagen. Awo-Kreisgeschäftsführerin Hanauske durfte im Gegenzug ans Mikrofon, um möglichst viel Geld herauszuholen. Ihr Job war es, die Portemonnaies der mehreren Hundert Besucher zu öffnen. Sie begann mit einem Patzer: „Ich begrüße alle auf dem Marktplatz in Stadthagen.“ Danach zog sie die Auktion aber fehlerlos und dynamisch durch.

Erste Käufer waren Landrat Jörg Farr (ein Digitalfoto-Rahmen) und seine Gattin Kerstin (ein Schal). Ex-Stadtrat Jörg Schröder sicherte sich günstig einen GOP-Gutschein, Ehrenbürgermeister Karl-Heinz Buchholz eine der vielen Rinteln-Taschen. Auch sein Nachfolger Thomas Priemer wurde fündig. Ein T-Shirt von Hannover 96 ohne Unterschriften brachte 55 Euro, ebenso viel wie eines von Bayer Leverkusen mit Spielersignets. Diese Version von Hannover 96 erzielte später 75 Euro. Zu einem Schal vom VfL Wolfsburg gab es noch eine Flasche des ebenfalls nur mäßig begehrten Schnapses Meyers Bitter, um 30 Euro zu erlösen. Man sieht, für wen die Fußballherzen schlagen.

Das größte Kuscheltier ersteigerte Beate Schöbel im Glühweinstand der „Trennbar“ – einen riesigen Plüscheisbär von Coca Cola. „50 Euro, das war genau mein Limit“, lachte die Barkeeperin und drückte das Kuscheltier an ihr Herz.

Ein Holzschlitten brachte nur 15 Euro, kein Wunder, wer glaubt in Rinteln noch an Schnee? Vielleicht der Käufer der Lederjacke im zweiten Durchgang. Sie passte zwar nicht auf Anhieb, aber der Sponsor bot Umändern auf Maß kostenlos dazu.

Quelle: Schaumburger Zeitung

 

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