Die Konzepte gehen auf

Konzepte gehen auf

Eng gedrungen stehen die Schüler nach der letzten Stunde im Bus. Jeder Platz ist besetzt. Andre Sawade, Schulleiter des Gymnasiums Ernestinum, stört das: "Wir haben so ein ausgeklügeltes Konzept, an das sich die Schüler den ganzen Tag über halten. Im Bus sitzten sie dann alle direkt nebeneinander." Eine Lösung hat er nicht parat: "Wir kümmern uns aktuell um die Baustelle und natürlich um die Schüler. Bei den Bussen hört unsere Zuständigkeit dann leider auf." Ähnlich sieht das Torsten Rudolf, Leiter der IGS Hildburgschule: "In der Regel werden die Masken auch an der Haltestelle getragen, da haben die Kollegen ein Auge drauf. Es halten sich aber auch Personen an der Bushaltestelle auf, die gar nicht mit dem Bus fahren wollen. Die unterhalten sich dann kurz mit Freunden." Und genau diese Personen seien es, die es mit der Maskenpflicht dann doch nicht ganz so eng sähen. Das Thema Bus sei aber die einzige Stelle, an der es im durchgeplanten System hake: "Im Grosen und Ganzen funktioniert alles gut", sagt Rudolf. Besonders heb er die im Gebäude (jedoch nicht in den Klassenräumen) geltende Maskenpflicht hervor: "Die Schüler verhalten sich wirklich vorbildlich. Wenn die Maske ausnahmsweise einmal nicht oder nicht richtige getragen wird, reagieren sich auch verständnisvoll auf die entsprechende Ansprache der Kollegen." Dennoch sei es auch mit Konsequenzen verbunden, wenn die Maske auf Aufforderung nicht aufgesetzt werde. Erst folgten Ermahnungen, später käme es dann zu einer Schulkonferenz. Bislang sei dieser Fall aber noch nicht eingetreten.

Auch am Ernestinum gehe das neue Hygienekonzept auf: "Alles funktioniert ziemlich gut, die Schüler zeigen sich einsichtig und akzeptieren die Beschränkungen", berichtet Sawade. Trotzdem hat die Schulleitung in einer Sache nachjustiert: "Der Zugang zur Bibliothek ist jetzt auch die Schulstunden beschränkt, damir wir unnötige Begegnungen ausschließen können. Das war am Donnerstag (Tag des Schulstartes, Anm. d. Red) noch nicht so."

Ganz ähnlich sieht es an den Berufsbildenden Schulen (BBS), genauer gesagt am Standort in der Burgfeldsweide, aus. Dort überarbeitete Schuldirektorin Lita Gooßen das "ordentlich laufende Konzept": "Wir haben beschlossen, dass in den Fluren nicht mehr gegessen werden darf." Dass das Hygienekonzept an den BBS ganz ordentlich aufgehen, bestätigen auch die Schüler Marvin Genth und Serhat Sacik. Die Freunde haben sich schon an die neuen Umstände gewöhnt und gehen nicht davon aus, dass weitere Corona-Monate wirklich problematisch würden. Bisher scheinen die Sicherheitskonzepte an den weiterführenden Schulen in Rinteln aufzugehen. Die drei Schulleitungen hoffen, dass das auch so bleibt. Denn was definitiv bleibt, ist die Ungewissheit, wie sich ein positiver Test auswirkt. Bis dieser Ernstfall eintritt oder bis sich die Lage entspannt, werden die Schüler also weiterhin unter anderen Umständen lernen - obwohl Schritt für Schritt Gewohnheit einzieht.

aus: Schaumburger Zeitung vom 09.09.2020

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