Emma an den Mann bringen - aber wie?

Emma an den Mann bringen

Drei Monate haben die Industriekaufleute des dritten Lehrjahrs an ihren Projekten gearbeitet. Zwei Gruppen der Berufsschule arbeiteten Konzepte aus, wie die Ausbildung bei der Volksbank in Schaumburg für junge Menschen -auch nach außen hin- attraktiver werden könnte. Die anderen beiden Gruppen entwarfen Strategien für ein Marketing des humanoiden Serviceroboters Emma, der der Klasse Mitte November vorgestellt worden war. Am vergangenen Freitag präsentierten die vier Gruppen ihre Ergebnisse. Im Zeichen des digitalen Wandels stand der Freitagvormittag. Pflegeroboter Emma, der die Arbeitskräfte in Pflegeeinrichtungen unterstützen soll, ist mit seinem "Ziehvater" Hannes Eilers von der Universität Kiel zusammen auf der Suche nach erfolgsversprechenden Marketingstrategien. Obwohl die Aufgabe lautete, Vertriebswege und Werbemaßnahmen für den Onlinebereich zu entwickeln, stellten Franziska Stapel und Julius Stemme mit ihrer Gruppe andere Lösungen vor. Denn so ein Roboter lebe von seiner Individualität, weshalb er nicht einfach in einem Online-Shop erfolgreich verkauft werden könne - 17000 Euro wollen ja auch gut investiert sein. Daher setzte das Team "Emma 1" auf den persönlichen Kontakt zu Kunden: Auf Messen, Fachtagungen und in Workshops könnte Emma laut Stapel und Stemme am besten präsentiert werden und durch die Mitgabe von Flyern oder Info-Broschüren nachhaltig im Kopf des potenziellen Kunden bleiben. Dennoch setzte die Gruppe auch auf ein Werbevideo für Emma. An einem persönlichen Beispiel soll dabei gezeigt werden, was der Pflegeroboter so alles kann. Die anderen beiden Gruppen möchten mit ihrem Konzept den Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau attraktiver machen und besser kommunizieren. Die Vortragenden Sebastian Buszka und Marco Schwandt hoben eines hervor: Wer für eine Bankausbildung gewonnen werden soll, muss vor allem richtig informiert werden. Nicht selten seien Interessiert nämlich falsch informiert, glaubten beispielsweise, dass sie "sehr gut in Mathe sein müssen, um sich für die Ausbildung zu eigenen", erklärten Buszka und Schwandt. Die Bank müsse angehenden Azubis gute Zukunftsperspektiven bieten und ihre Angst nehmen. Ein weiterer wichtiger Punkt sei Social Media. Da soziale Netzwerke auch für Werbung genutzt werden können, solle der Bereich Social Media künftig mit in den Ausbildungsplan aufgenommen werden. Dadurch werde die Ausbildung für junge Menschen attraktiver. "Damit kann auch das Vorurteil widerlegt werden, dass Bankkaufleute nur hinterm Schalter stehen", erklärte Buszka. Die "Bank der Zukunft" sei digital, und daher müsse man mit der Zeit gehen. Das bedeute beispielsweise, Maßnahmen wie die kostenfreie weltweite Bezahlung per Smartphone möglich zu machen - auch für Kunden in einer Kleinstadt.

aus: Schaumburger Zeitung vom 28.02.2019 

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