Eure Arbeit soll gut honoriert und geachtet werden!

Abschied BFA 33

Sie wissen, wie man einen erfolgreichen Schulabschluss feiert, die Schülerinnen der Berufsfachschule Altenpflege der BBS Rinteln. Mit Musik und Kabarett, mit einem tollen Buffet und teilweise sehr bewegenden Ansprachen feierte die dritte Klasse das Ende ihrer anspruchsvollen Ausbildung. Dabei ließ es sich Schulleiter Herbert Habenicht nicht nehmen, über eine Würdigung der Absolventen (Kimberly Burger etwa bestand mit der Bestnote 1,8) eine ernste, tiefer gehende Rede zu halten. Er begann mit Schlagzeilen aus der Tagespresse, die neue Pflegekonzepte ankündigen und davon sprechen, Pflegeberufe über Zeitarbeitsfirmen zu vermitteln. "Ob das die richtigen Schritte sind, ist die Frage", sagte er. "Tatsache bleibt: Es wird deutlich, wie wichtig und begehrt Ihre Arbeit ist." Der Wermutstropfen kam gleich hinterher: "Wertschätzung bedeutet allerdings auch, den Wert der Arbeit richtig einzuschätzen und zu honorieren." Mit dieser Bemerkung wendete er sich auch an die Institutionen die die zukünftigen Altenpfleger/innen beschäftigen werden. Ungeschönt zählte er die großen Herausforderungen des Berufes auf, die schwere körperliche Arbeit, die damit verbunden ist, die emotionale Belastung, extremen Arbeitszeiten und dazu eine dreijährige, intensive Ausbildung, die die Besten tatsächlich bis zum Ende durchhielten. Diese Herausforderungen könne man nur bestehen, wenn man seinen Beruf nicht nur als Mittel zum Geldverdienen ansehe, sondern die bestehenden Aufgaben als echten Beruf von Herzen übernehmen wolle. "Liebe Schüler", sagte Habe nicht, "eine gute Arbeit soll gut honoriert und geachtet werden. Sie haben alles getan, um für diese Gesellschaft unverzichtbar und damit teuer zu werden. Hoffentlich setzt sich diese Überzeugung bald in unserer Gesellschaft durch." Wie es Tradition an der BBS ist, inszenierten die Klassen eins und zwei kleine Theaterstücke, in denen sie sich selbst und ihre zukünftigen Klienten aufs Korn nahmen.

Fachbereichs Koordinatorin Sabine Nolte, erfreute die Schülerinnen, die sie entließ, mit einer ganzen Reihe Erinnerungen an die gemeinsame und nicht immer konfliktfreie Zeit. "Ihr seid für mich die Koch-, Back-, und Schauspielklasse", sagte sie. Ganz besonders dankte sie für die jährliche "Herzenswünsche"-Aktion in der Sparkasse, wo mit unermüdlichen Engagement Spenden eingesammelt wurden, damit auch armen Familien Weihnachtswünsche erfüllt würden. Im Gegenzug hielten sich auch die Schülerinnen mit Dank nicht zurück. So anstrengend die Ausbildung auch war, der Abschied fiel den meisten nicht leicht.

aus: Schaumburger Zeitung vom 21.06.2017   

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