(Keine) Überraschung bei Preisvergabe
Nicht nur eine Fachjury bewertete die Gesellenstücke der angehenden Tischler Schaumburgs, die in den Räumen der Sparkasse ausgestellt waren. Traditionell wurden jetzt auch die Publikumspreise vergeben und diese gingen - das ist fast immer so - an ganz andere Preisträger. Die Überraschung dabei ist also eigentlich gar keine Überraschung mehr.
"Nun ja", sagte Sparkassen-Marktbereichsleiter Dirk Ackmann, der die Preise überreichte: "Der Wurm muss eben dem Fisch schmecken." Auch über den Publikumspreis könne man sich wirklich freuen, zeige dieser doch, dass man den Geschmack potenzieller Käufer gut getroffen habe. Unter den knapp hundert Sparkassen-Besuchern, die abgestimmt hätten, seien aber auch Fachleute gewesen, ergänzte Ackmann. "Manche sind extra aus Interesse an den Möbelstücken gekommen."
Den ersten Platz belegte Kevin Niemann mit seinem massiven Eichenholzschreibtisch, der in der Ausbildung bei der Schaumburger Beschäftigungs-GmbH in Nienstädt entstand. Der Clou: in die Schreibtischplatte lässt sich ein PC integrieren, dessen Kabel paltzsparend durch entsprechende Lücken geführt werden. "Eiche ist wieder groß im Kommen" meinte dazu der Sieger, der das schwere Stück mit zwei Löwenköpfen geschmückt hat. Er freue sich schon darauf, sein Gesellenstück selbst zu nutzen. Auch der Zweitplazierte, Jan-Luca Höfemann, wird die in der Tischlerei Altfeld hergestellte dunkelbraune Haustür in das eigene Familienhaus einbauen. Gleiches gilt für Jan-Ole Kneif, der sein elegantes Sideboard in seinem Zimmer aufstellen wird. "So soll das auch sein", sagt er. "Wer gibt schon sein Gesellenstück weg?"
Die von der Sparkasse Schaumburg gestifteten Preise sind hochwertiges Handwerkszeug, über das sich die drei jungen Männer sehr freuten. "Ich hoffe, Sie werden das, was Sie tun, weiterhin mit Freude tun", gab Ackmann allen anwesenden Auszubildenden, die in Begleitung ihres Fachlehrers Niels Hogendoorn gekommen waren, mit auf den Weg. "Es gibt ja doch keinen schöneren Werkstoff als das Holz."
aus: Schaumburger Zeitung vom 18.06.2019