Mit Optimismus auf die Tour des Lebens
Normalerweise feiert das Berufliche Gymnasium seine Abiturienten auf dem Abiball: Erst gibt es das Zeugnis, dann folgt der Tanz. Diesmal wurden 43 Schülerinnen und Schüler in der Aula der Berufsbildenden Schulen (BBS) an der Burgfeldsweide entlassen und müssen sich aus terminlichen Gründen mit dem Ball noch bis zum nächsten Wochenende gedulden.
"Sie haben Ihr Abitur in einem besonderen Jahr gemacht", sagte die neue Leiterin der Berufsbildenden Schulen, Lita Gooßen, nämlich im Jahr des 70. Geburtstages sowohl der Schule als auch des Grundgesetzes. Die Abiturienten gehörten zu der jungen Generation, von der in diesem Jahr eine Art "Revolution" ausgehe "rund um Klimaschutz und kritisches Hinterfragen der Politik". Das Berufliche Gymnasium fördere, dass junge Menschen sich einsetzen, einmischen und die Zukunft mitgestalten. Erstmals bei einer Zeugnisübergabe war eine Vertretung der Stadt dabei, die stellvertretende Bürgermeisterin Astrid Teigeler-Tegtmeier. Sie griff das diesjährige Motto"Abi-Tour" auf. "Der Weg war lang, die Straße staubig, 13 Jahre, On the Roas zum Abitur, sagte sie. Jetzt seien viele Türen geöffnet, und man müsse nur noch die Entscheidung treffen, welche die beste sei, um hindurchzutreten. "Ich hoffe, ihr geht mit Optimismus auf die Tour des Lebens."
Koordinator Thomas Piepho zitierte mit Vergügen aus Archivpapieren von 1951, wo den Schülern erst die Prüfungseignung bestätigt wurde, damit sie dann Abi-Aufgaben wie "Ist es ein Zeichen von Schwäche, seine Meinung zu änder?" beantworten durften. Von einer Doris etwa hieß es, sie sei "gesund und kräftig", zuverlässig und gefühlsbetont und für "frauliche Berufe prädestiniert."
Schüler Jannis Krug machte seinen Mitschülern, den Eltern und den Lehrern großen Spaß, indem er die Lehrer ganz ähnlich charakterisierte: Stefan Siekmann - gut für lustige Geschichten, trotzdem stets zielstrebig, Günter Potthast - immer bei Problemen für die Schüler da; Hildegard Ahmann - "motiviert"; Stephanie Overberg - hat mit einem Lächeln Gruppennachhilfetherapie geleistet; und schließlich Thomas Piepho - meist gut gelaunt, aber manchmal auch herrisch und eigen.
"Es ist ein tolles Gefühl, wenn Schüler mit unserer Unterstützung zum Abitur kommen", so Schulleiterin Silke Schulz, die es bedauerte, dass zwei Schüler die Prüfung leider nicht bewältigen konnten. 33 Schüler haben den Wirtschaftszweig des Berufsbildenden Gymnasiums Wirtschaft (BGW) absolviert, zwölf von ihnen den Zweig Gesundheit und Soziales (BGG). Jahrgangsbester mit einem Notendurchschnitt von 1,8 ist Finn Ole de Koekoek (BGW 13b). Die Durchschnittsbote des BGW liegt bei 2,7, die des BGG bei 2,8. Jeweils Klassenbeste wurden Lisa Dißmeier (BGW 13 A) und Louisa Höck (BGG 13A). Cosma-Zoe Requard erhielt eine Auszeichnung für ihr soziales Engagement.
aus: Schaumburger Zeitung vom 01.07.2019