Publikum entscheidet anders als Fachjury

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Die Meinung der Fachjury ist nicht alles, das Publikum (und damit später vielleicht der Kunde) entscheidet oftmals anders: So hat Adrian Meyer aus Cammer (Ausbildung bei der Tischlerei Wolter in Rinteln) vom Publikum die meisten Punkte (64) im Wettbewerb "Die gute Form" nach den Kriterien Idee, Gestaltung und Form bekommen. Die Fachjury hatte ihn mit seinem "Noname"-Möbelstück nicht mal unter die ersten Drei des Absolventenjahrgangs gesetzt.

Ebenso 64 Punkte der 78 Publikumsstimmen hatte die Zweitplatzierte, Sandra Hönig aus Obernkirchen (Tischlerei Gausmann Obernkirchen), bekommen – für ihren Beistelltisch aus Palisander (Fachjury: Platz 3). Dritter wurde Michael Raga Maymi (Tischlerei Hoff, Hessisch Oldendorf), der 60 Punkte für seine Uhrenschatulle in Eiche (Fachjury: Platz 2) bekam. Einen Anerkennungspreis erhielt Kevin Gottwald aus Stadtjagen (Tischlerei Liebrecht, Stadthagen) für seinen Couchtisch in Eiche (59 Punkte). Der von der Fachjury auf Platz 1 gesetzte Viktor Fischer mit seiner beleuchteten Bartheke in Eiche (Tischlerei Rinne, Hessisch Oldendorf) kam beim Publikum nicht nach vorn.

Herbert Habenicht, Leiter der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Rinteln, machte den neuen Tischlergesellen deshalb Mut: "Stellen Sie sich mit Ihrer Arbeit dem normalen Volk, das nicht kleine fachliche Mängel, sondern den Gesamteindruck auf sich wirken lässt!"

Ausbildungsleiter Peter Menze (BBS) lobte die gestalterische Vielfalt, die gute handwerkliche Umsetzung und die konzentrierte Vorbereitungsphase der Prüflinge. Zusammen mit Innungsobermeister Rüdiger Altfeld (Rinteln) übergab er die Urkunden an die Preisträger.

Altfeld dankte Sandra Sperlich von der Sparkasse Schaumburg in Rinteln mit einer Blume für die Möglichkeit, in der Hauptstelle Klosterstraße auszustellen. Sperlich wiederum übergab den siegreichen Tischlern als Geschenk jeweils eine Handsäge.

Die Gesellenstücke waren eine Woche in der Sparkasse zu sehen, sie bleiben nun bei ihren Erschaffern, sind deshalb eigentlich auch nach deren Geschmack gebaut. Im jetzigen Abschlussjahrgang war Sandra Hönig die einzige Frau, vor wenigen Jahren hatte es auch schon mal drei gegeben. Quelle: Schaumburger Zeitung

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