Schnäppchenjäger fehl am Platz

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Zum Schluss war Ursula Helmholds Stimme richtig heiser und die Engel, die sie begleiteten, sahen etwas verfroren aus. So muss das aber auch sein bei der jährlichen Versteigerung auf der Marktplatz-Bühne des Adventszaubers. Weit mehr als 2000 Euro konnten diesmal durch die Spenden von Geschäftsleuten und das große Engagement von Schülern und Lehrern der BBS für den Hospiz-Verein und dessen Kinder- und Jugendarbeit eingenommen werden. Ob Fußbälle oder Präsentkörbe, Restaurant-Gutscheine, Kaffeemaschine oder Gemälde, ob Fitnessstudio-Eintritt, Massage-Gutscheine oder Schmuck - so breit gemischt war das Angebot zu versteigender Dinge, die der Berufsschullehrer Reinhardt Waldeck hatte einsammeln können - nicht zuletzt durch die Beziehungen zu ehemaligen Schülern, die er auf diese Benefiz-Veranstaltung hin angesprochen hatte. Seine Kollegin Hildegard Ahmann hatte ihm bei der Organisation zur Seite gestanden und auch die beiden Engel Merle Oye und Lena Araz hielten klaglos die zweieinhalb Stunden Versteigerungs-geschehen durch. Weitere Schülerinnen und Schüler der Klasse BGG 11 A aus der BBS Rinteln konnten mit ihrem Los- und Glühweinverkauf an drei Tagen insgesamt etwa 600 Euro für die Hospiz-Arbeit einsammeln. Die erfahrene Auktionatorin Ursula Helmhold hatte sich für dieses Jahr eine neue Versteigerungs-Strategie ausgedacht. Statt wie bisher darauf zu setzen, die Umstehenden in erster Linie als Schnäppchenjäger anzusprechen und die Preise dann nach und nach in die Höhe zu treiben, sprach sie die Leute auf ihre Spendenbereitschaft hin an. "Hört zu, es ist doch nicht Sinn der Sache, einen Gegenstand, der zwanzig Euro wert ist, für fünf Euro zu ergattern", meinte sie und ließ sich vom Höchstpreis, den sie ansetzte meist nur sehr widerwillig herunterhandeln. Zusammen mit Musiker Volker Buck sang sie ein Liedchen: "Spendet was, spendet was, für einen guten Zweck!" So manch einer, für den der Bieter-Spaß dabei unterging, murrte zwar ein wenig, aber nichtsdestoweniger gign die Strategie doch prächtig auf. Fast alles wurde versteigert, und manchmal legte ein Käufer sogar noch etwas oben drauf.

Quelle: Schaumburger Zeitung

 

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