Hoher Besuch

Besuch WEil

Kekse für den "Secret Service": Wenn der niedersächsische Ministerpräsident anreist, dann hat er seine Sicherheitsleute immer im Schlepptau. Die heißen zwar nicht Secret Service, haben aber die gleiche Aufgabe. Und während Ministerpräsident Stephan Weil die Unterrichtsstunde für Flüchtlinge seines Rintelner Freundes Heiner Bartling besucht, dann dürfen die Sicherheitsleute gemeinsam mit der Presse im Nebenzimmer Kekse futtern. Wobei jeder seinen eigenen, schön gekennzeichneten Teller bekam. Ordnung muss schließlich sein.

Etwas mehr als eine Stunde dauerte die Stippvisite von Ministerpräsident Weil in Rinteln. Auf Einladung des ehemaligen niedersächsischen Innenministers Heiner Bartling wollte Weil an den Berufsbildenden Schulen (BBS) erfahren, wie die Integration von jugendlichen Flüchtlingen in den Schulalltag funktionieren kann.

Und welche Probleme es in der konkreten Umsetzung gibt. Denn der amtierende Ortsbürgermeister von Steinbergen und Vorsitzende des Rats der Stadt Rinteln Heiner Bartling ist nicht nur ehemaliger niedersächsischer Innenminister, sondern auch pensionierter Lehrer. Und um die Herausforderung zu stemmen, wurden für die Arbeit mit den Sprachlernklassen (SPRINT) an der BBS auch ehemalige Lehrer wieder aus dem Ruhestand geholt. Darunter auch Heiner Bartling.

Und als Bartling ihm am Rande einer Veranstaltung erzählt habe, dass er jetzt Unterricht für Flüchtlinge gebe, wollte er sich das auf jeden Fall ansehen, erklärte Weil im kurzen Pressegespräch im Anschluss seines Unterrichtsbesuchs.

Zuvor ließ sich er sich von Schulleiter Herbert Habenicht erklären, wie man die bereits gute Arbeit der BBS mit den Flüchtlingen noch erleichtern könne. Insbesondere brauche die BBS natürlich dringend mehr personelle Ressourcen, um die Beschulung und den Berufseinstieg für junge Flüchtlinge umsetzen zu können. Schon jetzt liegt die Unterrichtsversorgung an der BBS bei 85 Prozent.

Er merke auf jeden Fall, dass die jungen Flüchtlinge sehr wissbegierig seien, betont Weil. Müsste er innerhalb so kurzer Zeit Dari, die afghanische Amtssprache, lernen, er wisse nicht, ob er bereits solche Fortschritte gemacht hätte.

"Ich wäre ja gerne länger geblieben", leitete Stephan Weil kurz darauf dann auch schon das Ende seines Besuches ein und verließ, seine Sicherheitskräfte im Schlepptau, die Schule. Zurück blieb ein leerer Teller Kekse.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat seinem Rintelner Freund Heiner Bartling einen Besuch abgestattet. Weil wollte sich ein Bild von dem Unterricht für Flüchtlinge machen, den der ehemalige Innenminister Niedersachsens und pensionierte Lehrer an den Berufsbildenden Schulen gibt.

Quelle: Schaumburger Zeitung

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