Knapp 2000 Euro ersteigert
Es war wahrscheinlich eine der schnellsten Versteigerungen der Adventszauber-Annalen:
Ungefähr eineinhalb Stunden brauchte Heiner Bartling, Rintelner Ratsherr und als ehemaliger Innenminister in der Funktion des "Promi-Moderators", um die Benefiz-Versteigerung auf dem Marktplatz am Sonntag über die Bühne zu bringen.
Das Auskommen konnte sich auf alle Fälle sehen lassen: 60 Sponsoren hatten Geschenke hergegeben, um sie von der hölzernen Bühne aus für den guten Zweck versteigern zu lassen. 1963,50 Euro kamen so in diesem Jahr zusammen. Im letzten Jahr waren es über 2000 Euro bei rund 70 gesponsorten Artikeln gewesen.
Das Geld kommt der Kinderkrebsstation des Klinikums Minden sowie dem Kinderschutzbund Rinteln zugute. Claudia Driftmann von der Kinderkrebsstation betonte vor Beginn der Versteigerung, wofür das Geld gebraucht wird: In erster Linie würden natürlich die erkrankten Kinder unterstützt. "Aber wir sehen, dass wir der gesamten Familie helfen", so Driftmann. Schließlich sie es auch wichtig, für Eltern und Geschwisterkinder da zu sein.
Neun Betten gibt es derzeit auf der Station, verriet Driftmann im anschließenden Gespräch. Viele von ihnen seien belegt - was nun über die Weihnachtszeit für die Betroffenen besonders schwer sei.
"Die BBS tut schon seit zig Jahren Gutes für uns", bedankte sich Driftmann bei den Schülern, die die Benefizaktion jeder Jahr auf die Beine stellen. Sie appellierte an die Spendenbereitschaft - "Sie müssen nur mal in die zig frohlockenden Kindergesichter sehen!" Denn Extras, die den Kindern zugutekommen, kann die Station nur durch Spendengelder anschaffen.
Nicht nur die Versteigerung auf den Bühne, auch ein Verkaufsstand auf dem Adventszauber gehört jeder Jahr zur wohltätigen Aktion der BBS Rinteln. Dort verkauften die Schüler diesmal zwischen dem 15. und 17. Dezember heiße Getränke und Kekse ebenso wie weihnachtliche Accessoires und andere kleine Überraschungen. "Ihr leistet Unglaubliches", bedankte sich BBS-Schulleiter Herbert Habenicht bei seinen Schülern. Vor allem die Klassen 11 A und 11 B des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales haben die gesamte Aktion auf die Beine gestellt. "Sie haben über Tage, Wochen und Monate gesammelt", um dies alles möglich zu machen, so Habenicht in seiner Begrüßung. Angeleitet wurden sie dabei von den Lehrkräften Reinhard Waldeck und Hildegard Ahmann.
Wie man es meist von den Versteigerungsaktionen kennt, war der Start etwas schleppend: Schönheitsprodukte oder Gutscheine wechselten teilweise für wenig Geld die Besitzer. Auch das weihnachtliche Windlicht der Glaserei Schatzl, auf dem aus einem Versehen heraus statt "Rinteln" der Schriftzug "Rintaln" prangt (wir berichteten), fand nur wenig Interessenten. Keine Parallelen also zu den fehlerhaften Tassen des Weihnachtsmarktes im ostfriesischen Leer, die aus Versehen den "Weihnachtssmart" verkündeten. Erste Bieter-Leidenschaft brach bei Eintrittskarten für die Landpartie in Bückeburg aus; es gab glücklicherweise so viele Karten im Angebot, das jeder Bieter welche abbekam.
Die Höhepunkte der Versteigerungen waren sicherlich die vier Fußballtrikots vom FC Bayern München, je unterschrieben von Manuel Neuer, Thiago Alcantara sowie zwei von Jerome Boateng (eines davon trug er in einem Champions-League-Spiel). Das teuerste Trikot wurde für 80 Euro ersteigert. Die "Engel"Marie Alisha Ober sowie Gina Shirin Russo unterstützten Bartling beim Versteigern und überbrachten die Waren den neuen Besitzern.
aus: Schaumburger Zeitung vom 18.12.2017