Leben retten mit einem Wattestäbchen

DKMS

"Sie sind mit großem Elan bei der Sache", sagt Berufsschullehrerin Bärbel Wegner, währen die auf ihre Schüler blickt, die stetig Proben entnehmen - DNA Proben. Die Klasse BGG 12 A des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales führt an diesem Tag eine Registrierungsaktion für die Deutsche Knochenmark-Datei (DKMS) durch. 900 Schüler und alle Lehrer waren gebeten worden, eine Probe abzugeben. Im Musikraum der Schüler haben die Schüler der 12. Klasse Tische und Stühle aufgestellt. Schüler, die Knochenmarkspender werden wollen, können kommen und sich zu ihren Klassenkameraden setzten. Eine von ihnen ist Natascha Hill. Sie will helfen. "Es ist ja keine große Sache, dauert nur fünf Minuten und kann Leben retten", sagt sie. Die Schülerin hat sich zu ihrer Klassenkameradin Suzan Uluboy gesetzt. Uluboy klärt die potenzielle Spenderin zunächst über die Aktion auf und schreibt sich die Personalien auf. Dann wird ein Wangenschleimhaut-Abstrich genommen. Dafür gibt Uluboy ihrer Schulkameradin einen Watteträger. Den Abstrich an der Wange macht Natascha Hill selbst. Dafür reibt sie das Wattestäbchen im Mund an ihrer Wange. Das Prozedere wird zweimal wiederholt. Auf diese Weise werden drei Proben entnommen. Hill ist glücklich. "Ich wollte mich schon immer registrieren lassen, wusste aber nicht, wo man das machen kann - und jetzt war die Gelegenheit", erzählt die Berufsschülerin. Auch Lehrerin Bärbel Wegner ist von der Aktion überzeugt: "Die Schüler haben sich im Vorfeld intensiv mit der DKMS und mit dem Thema Blutkrebs beschäftigt, sie haben außerdem eine Anleitung für die Spendenentnahme bekommen". Durch Vorträge hat die Klasse die gesamte Schulgemeinschaft über den Hintergrund der Registrierungsaktion aufgeklärt. "Vielen Blutkrebspatienten kann nur mit einer lebensrettenden Stammzellspende geholfen werden. Um die Chance zu erhöhen, einen passenden Spender zu finden, machen wir die Aktion", erklärt Wegner. Das Projekt hätte zusätzlich noch einen weiteren Vorteil. "Die Schüler lernen gleichzeitig Projektmanagement." Neben der Aktion unterstützt die Klasse die DKMS auch mit Geldspenden. Zu Nikolaus hatten die Schüler zuvor bestellte und bezahlte Schokoladen-Nikoläuse in der Schule ausgeliefert. Der Ertrag kommt der DKMS zugute. Zudem hätten ihre Schüler auch mit Briefen an lokale Unternehmen um Unterstützung geworben, so Wegner. Erste Geldspenden seien bereits eingegangen. Am Tag der Aktion verkauften die Schüler der Klasse BGG 123 A zudem selbst gebackenen Kuchen und belegte Brötchen. Die Firma Marktkauf hatte dafür alle notwendigen Zutaten gestiftet. Auch der Erlös aus dieser Aktion geht an die DKMS.

aus: Schaumburger Zeitung vom 22.12.2017

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