Nachwuchs zeigt Geschäftsideen

Geschaeftsideen Gruenderpreis

Ein tragbares Bierfass, das aus zwei zusammengesteckten Hälften besteht und mit unterschiedlichen Biersorten oder sonstigen Getränken befüllt werden kann – die perfekte Lösung für laue Sommerabende mit Freunden, die unterschiedliche Geschmacksrichtungen bevorzugen. Das dachten sich die sechs Mitglieder der Gruppe "Kegger". Ihr Name ist Englisch und bedeutet übersetzt so viel wie Fassbierparty. Die Schüler der Berufsbildenden Schulen Rinteln (BBS) nehmen mit ihrem Projekt am Deutschen Gründerpreis für Schüler teil, genau wie ihre Mitschüler.

Um den Wettbewerb angemessen zu eröffnen, hat die Sparkasse Schaumburg als einer der Sponsoren eine Auftaktveranstaltung im Prinzenhof organisiert. Im Rahmen des sogenannten Kick-off hatten die insgesamt 13 angemeldeten Teams aus Rinteln die Möglichkeit, den Anwesenden ihre Geschäftsidee zu präsentieren. In den kommenden Wochen müssen sie für ihre Projekte im Rahmen von neun Aufgaben ein konkretes Geschäftskonzept erarbeiten. Wer dabei genügend Punkte sammelt, kann auf gute Plätze bei den abschließenden bundesweiten Bewertungen hoffen.

"Es ist interessant zu sehen, welche Ideen diese jungen Menschen entwickeln", sagt Jörg Stuchlik. Der Polizist berät die Gruppe "Protection Aid" als Unternehmenspate und hilft den Schülern, ihr Konzept realitätsnah umzusetzen. Sein Team will ein Pfefferspray mit eingebauter Kamera und Peilsender entwickeln. Es wehrt nicht nur mögliche Angreifer ab, sondern leitet auch gleich ein Foto zusammen mit den Standortangaben an die nächste Polizeistation. "Wenn es um Sicherheit geht, bin ich natürlich auch beruflich interessiert", so Stuchlik.

Doch was versprechen sich die Schüler von der Teilnahme am Wettbewerb? "Das Spannende für uns ist der Weg von der Idee zur Umsetzung", sagt Timo Kirchhoff von der Gruppe "Lightattention". Mit zwei Mitschülern hatte er die Idee, ein Warnsystem in Leitplanken zu integrieren. So sollen Autofahrer rechtzeitig vor Geisterfahrern oder Rehen auf der Fahrbahn gewarnt werden.

"Traffic Secur" zieht sogar eine reale Umsetzung ihres Projekts in Betracht. Das Team will eine Lampe an der Rückseite von Autos und Lastwagen installieren, die dem nachfolgenden Fahrzeug signalisiert, wann es überholen kann. So sollen Unfälle vermieden werden. "Vielleicht wird das Projekt in ein paar Jahren Wirklichkeit", meint Umit Bozkurt. "Das wäre für uns ein wahres Erfolgserlebnis."

Die Mitglieder der Gruppe "Lignum" sehen das Ganze etwas pragmatischer. "Wir erhoffen uns in erster Linie eine gute Note auf die Facharbeit, die wir anschließend über unser Projekt schreiben müssen", sagt Larin Bauer. Das Team will Kunststoffe aus natürlichen Materialien wie Hanf oder Lignum gewinnen. "Es ist sehr zeitintensiv", ergänzt Kim Schreiber. "Das meiste müssen wir außerhalb der Schulzeit machen." Die Lehrer würden ihnen dabei wenig Hilfestellung geben. "Wir müssen eine eigene Struktur aufbauen und uns die Dinge selbst erarbeiten."

Bis Mitte Mai müssen die Teams ihre Aufgaben bearbeiten. Danach werden die Projekte mit den meisten Punkten noch mal von einer Jury bewertet. Für die bundesweit zehn besten Teams geht es dann im Juni zur Siegerehrung nach Hamburg.

Aus Rinteln sind noch folgende Gruppen mit beim Wettbewerb vertreten:

"AlphaTec" mit einem Feuermelder, der im Falle eines Brandes selbstständig Notrufsignale versendet.

"ChargeIt" mit solarbeschichteten Schirmen und Zelten, die Stromquellen selbst an abgelegenen Orten ermöglichen.

"SpeedLive" mit einem Tablet mit unterschiedlichen Anschlüssen, die schnelles Teilen und Verschieben von Daten ermöglichen.

"E-Case" mit einer Hülle für Smartphones, die gleichzeitig als Ladegerät funktioniert.

"Assistent" mit einem Herd und Backofen für Sehbehinderte, an dem die Flächen für Töpfe zum einfacheren Finden abgesenkt sind.

"Tire-Rim Security" mit Sensoren für Radkästen und Felgen, die das Auto schützen sollen.

"Protect Print" mit einer Technologie, die Autoschlüssel nur in Kombination mit Fingerabdrücken funktionieren lässt.

"Certainty" mit einer Smartwatch für kleine Kinder, die unterschiedliche Sicherheitsfunktionen wie Notrufsignal und GPS enthält.

Rinteln. Ein Bierfass, das aus zwei Hälften besteht und mit unterschiedlichen Biersorten oder sonstigen Getränken befüllt werden kann, oder ein "E-Case" mit einer Hülle für Smartphones, die gleichzeitig als Ladegerät funktioniert – diese und mehr Geschäftsideen haben BBS-Schüler jetzt beim "Gründerpreis" vorgestellt.

Quelle: Schaumburger Zeitung

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