Schule der Zukunft

iPad Klasse

Es ist wohl der Traum eines jeden Schülers im digitalen Zeitalter: Statt den gesamten Lernstoff mühselig in einem schweren Ranzen schleppen zu müssen, einfach alle Unterlagen auf einem Tablet zu speichern und jederzeit bearbeiten zu können. Am Beruflichen Gymnasium der BBS Rinteln wird mit großen Schritten an der Erfüllung dieses Traums gearbeitet. Denn ab dem kommenden Schuljahr 2018/19 wird dort erstmals das "Cooperative offene Lernen" (Cool) eine neu komzipierte Unterrichtsform auf der Basis von Tablets, fest in den Stundenplan verankert sein. Das Projekt wird zunächst nur in den neuen elften Klassen angewandt, soll in Zukunft aber "langsam in den Schulalltag reinwachsen", erklärt der stellvertretende Schulleiter Günter Potthast. Unterstützung erhält die BBS dabei von ihrem langjährigen Kooperationspartner Volksbank in Schaumburg. Als kleine Starthilfe sponsorte die Bank jetzt drei neue Tablets, die die Lehrkräfte zur praktischen Einarbeitung in die neurartige Unterrichtsform nutzen können. "Die Anschubfinanzierung durch die Volksbank ist wirklich großartig" freute sich Pottahst und bedankte sich bei dem Rintelner Marktbereichsleiter Ansgar Haverkamp. Das eigene Tablet müssen die Schülerinnen und Schüler indes selbst finanzieren. Inklusive einer Versicherung und Schutzhülle belaufen sich die Kosten auf etwa 400 Euro pro Exemplar. Allerdings sei der Kauf für die zukünftigen Elftklässler nicht verpflichtend, wie Potthast betont: " Das Projekt ist eine freiwillige Aktion und wird nicht zur Bedingung gemacht, um sich an unserer Schule anmelden zu dürfen." Die bisherige Resonanz sei trotzdem "sehr, sehr positiv ausgefallen", so Potthast.

Zwar können die erworbenen Geräte auch für privat Zwecke genutzt werden, während der Unterrichtsphase gibt es jedoch bestimmte Funktionseinschränkungen. Man könne sich das wie eine Art Kindersicherung vorstellen, erklärt Thomas Piepho, Abteilungsleiter Berufliche Gymnasium. " In der Schule sind nur die lernbezogenen Apps freigeschaltet. Alle anderen Programmen können von den Lehrkräften manuell deaktiviert werden", führt Piepho aus. Schließlich seien die Tabletes keine Spielkonsolen, sondern Werkzeuge des Unterrichts.

Insgesamt sollen die Tablets rund vier bis acht Stunden pro Woche aktiv in den Unterricht eingebunden werden. Das Einsatzgebiet erstreckt sich dabei auf mehrere Fächer. Dadurch wolle man gezielt selständigeres Arbeiten sowie das bewusste Zeitmanagement der Schüler fördern. Zudem erleichtere es Gruppen- und Partnerarbeiten, "da die Informationen mithilfe einer Cloud unkompliziert ausgetauscht werden können", erklärt Daniel Harting. Der Verantwortliche für das Tabletprojekt weiß auch, "dass es noch viele Möglichkeiten gibt, die wir nutzen können und wollen." Vielleicht wird der Traum einer papierlosen Schule also schon bald zur digitalen Realität.

aus: Schaumburger Zeitung vom 08.05.2018

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